Wir Mieter*innen haben uns vereint, um unseren Kulturstandort und das Baudenkmal Uferhallen in Berlin Wedding langfristig zu sichern.

Was auf dem Spiel steht

In Berlin ist es um die Zukunft der Kulturstandorte schlecht bestellt. Können Künstler*innen und kulturelle Produktionsstätten nur noch an der Peripherie überleben? Oder besteht die Möglichkeit, wirtschaftliche und gesellschaftliche Interessen so auszutarieren, dass auch eine sich rasch verändernde Metropole wie Berlin in ihrer Mitte weiterhin Freiräume für gesellschaftliche Veränderung und kreative Entwicklung bietet?

Im Sommer 2017 wurde das Uferhallen-Areal von dem Firmengeflecht der Samwer-Brüder durch Erwerb der Aktienmehrheit übernommen. 2019 wurde ein Bauvorhaben vorgestellt, welches eine massive Nachverdichtung mit vielgeschossigen Neubauten auf dem Gelände vorsieht. Damit verbunden war das Versprechen an die Künstler*innen, dass ihre Mietflächen erhalten bleiben. Die bisher vorliegenden Angebote der Eigentümer zur künftigen Miethöhe sind jedoch für die derzeitigen Nutzer*innen nicht bezahlbar. Damit wäre die Kontinuität unseres Kulturbetriebes beendet und die Identität der Uferhallen zerstört.

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Es bedarf eines festen politischen Willens, um deutlich zu machen, dass eine Stadt wie Berlin auf kulturelle Standorte wie die Uferhallen nicht verzichten kann. Und es bedarf der Bereitschaft von privaten Eigentümern*innen, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.

Unterzeichnen Sie unsere Petition, vielen Dank!

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Produktionsstandort & Kulturzentrum

Seit 2007 hat sich das Gelände in der Uferstraße 8-11 in Berlin Wedding mit den gegenüberliegenden Uferstudios zu einem international anerkannten, pulsierenden Standort entwickelt. Die Uferhallen beherbergen neben Ateliers und Atelierwohnungen auch Tanz- und Proberäume, Tonstudios, eine Konzert- und eine Ausstellungshalle, Werkstätten, Gastronomie und vielseitige Veranstaltungsräume. Hier leben und arbeiten mehr als 150 Menschen. Die Uferhallen sind ein unersetzlicher Ort des kulturellen Austausches und ein fester Bestandteil der Kulturszene und Stadtgesellschaft.

Unser Ziel

Wir entwickeln zusammen mit Expert*innen ein nachhaltiges Zukunftsmodell für den Standort Uferhallen. Dafür möchten wir einige Bereiche der Investorenplanung überlassen und andere in eigener Regie entwickeln. Der nordöstlich gelegene „Atelierhof“ soll in seinem bisherigen Charakter weitgehend erhalten bleiben. Gerade die prägnante Architektur von Jean Krämer würde damit als geschlossenes Ensemble weiterhin sichtbar und intakt bleiben.

Langfristigkeit

Auch in Zukunft sind kulturelle und soziale Freiräume in einer Stadt wie Berlin unverzichtbar. Der Standort Uferhallen sollte deshalb auch für folgende Generationen als kulturelles Sondergebiet gesichert werden.
Die gegenüberliegenden Uferstudios für zeitgenössischen Tanz haben ein Erbbaurecht für 198 Jahre erzielt. Daran orientieren wir uns und favorisieren eine weitsichtige Lösung für das gesamte Gelände.

Bezahlbarkeit

Die derzeitige Mietvorstellung der Investoren würde eine Vervielfachung der Kosten bedeuten. Wir fordern die Uferhallen AG auf, die aktuellen Mietkonditionen beizubehalten und somit den Mieter*innen, den Verbleib am Standort zu ermöglichen. Eine bezahlbare Miete ist die Grundlage gegen die Verdrängung aus dem Kiez im Wedding und die unabhängige Sicherung unseres Kulturstandorts.

Unabhängigkeit

Kunst und Kultur braucht Voraussetzungen, die weitgehend unabhängig von einer marktwirtschaftlichen Regelung eine Entfaltung ermöglicht.
Wir setzen uns für geeignete Bedingungen an unserem Standort ein und versuchen eine zukunftsträchtige Lösung mit den geplanten Neubauten und der Umstrukturierung zu finden.
Eine Selbstverwaltung wäre eine entsprechende Lösung für diesen Kulturstandort.

Kunstaktien

Die Uferhallen wurden 2006 vom Land Berlin an eine kleine Gruppe privater Investor*innen, die UferHallen AG, verkauft. Diese initiierte im Jahr 2011 ein bis heute einzigartiges Projekt, für das sie rund 120 Künstler*innen einlud, je 25 Aktien als Kunstwerke zu gestalten. Es entstanden über 3.000 sogenannte „Kunstaktien“, die sowohl einen Anteil an dem 38.000 qm großen Gelände verbrieften als auch originäre Kunstwerke darstellten. So sollte eine möglichst breite Streuung der Aktien bewirkt werden, um das langfristige Bestehen der Uferhallen als Kulturstandort zu sichern. Im Jahr 2017 wurde eine Investorengruppe der Samwer-Brüder Mehrheitseigner der AG und beschloss 2021, über ein Squeeze-Out-Verfahren den Verkauf der verbliebenen freien Aktien zu bewirken. Trotz dieser Entwicklung trugen die Kunstaktien entscheidend dazu bei, dass anhaltende Gespräche zwischen dem Mehrheitseigner (und heutigem Eigentümer), dem Bezirk und dem Senat mit dem Ziel der Sicherung des Kultur- und Atelierstandorts Uferhallen geführt werden.

AUSSTELLUNG 14.–25. September 2022
UFERHALLEN KUNSTAKTIEN, DOKUMENTATION EINER PUBLIKUMSGESELLSCHAFT
https://www.nbk.org/de/ausstellungen/uferhallen-kunstaktien-doku

Heute geht es um die Weichenstellungen für die kommenden Jahrzehnte, in denen sich entscheidet, ob Berlin auch weiterhin ein kulturelles Zentrum bleibt.

Der Verein

Mit dem Verkauf des Geländes im Sommer 2017 an die Augustus Capital GmbH (Samwer-Brüder) haben sich Mieter*innen der Uferhallen zusammengeschlossen, um auf die Bedrohung des Standorts durch die kommerziellen und spekulativen Interessen der neuen Eigentümer aufmerksam zu machen.
2019 wurde von dieser Initiative heraus der Uferhallen e.V. gegründet. Das Ziel des Vereins ist es, die seit 2006 gewachsene Gemeinschaft aus Künstler*innen und Kulturschaffenden und das Baudenkmal Uferhallen zu erhalten. Der Miet- und Wohnraum muss langfristig bezahlbar und unabhängig bleiben, um die Arbeitsbedingungen zu sichern. Außerdem soll eine Ausstellungsfläche mit regelmäßigen Veranstaltungen fortbestehen und ausgebaut werden. Dafür machen wir uns gemeinsam stark!

Team

Stefan Alber (Vorstand), Sascha Appelhoff (Vereinsarbeit), Antje Blumenstein (Vorsitzende), Peter Dobroschke (Vorstand), Heiner Franzen (Vereinsarbeit), Matthias Galvez (Vorstand), Christian Henkel (Vereinsarbeit), Harriet Gross (Vereinsarbeit), Cilia Jonda (Vereinsarbeit), Fubbi Karlsson (Vereinsarbeit), Peter Klare (Vorstand), David Maß (Vorstand), Nella Rieken (Vereinsarbeit), Hansjörg Schneider (Stellvertretender Vorsitzender), Bianca Kennedy (Vereinsarbeit)

© Jens Ziehe