Seit dem 07.06.2022 liegen im Bezirksamt Mitte die Bebauungspläne der neuen Investoren zur Einsicht bereit. Das umfangreiche Bauvorhaben und die vorgestellte Nutzung widersprechen aus unserer Sicht dem Baudenkmal Uferhallen und der Vereinbarung, den Kulturstandort zu erhalten.
Der Bezirk Mitte ruft auf zur frühzeitigen Bürgerbeteiligung:
Bebauungsplanverfahren 1-112a – Uferhallen
MITMACHEN! Kultur und Denkmal schützen!
Nur noch bis zum 6. Juli 2022 möglich!
BITTE HELFT UNS UND NEHMT KURZ STELLUNG ZU FOLGENDEN PUNKTEN:
DETAILLIERTE INFORMATION ZUM BAUVORHABEN
Wo wird gebaut? Kulturstandort Uferhallen, Uferstrasse 8-11, Berlin-Wedding
Wer will bauen? Marema GmbH
Wann sollen die Bauvorhaben beginnen? 2023 – 2025 erste Bauphase, 2025 – 2027 zweite Bauphase
Was soll gebaut werden? ca. 200 Wohnungen ohne Mietpreisobergrenze
Wieviel wird gebaut? 6 bis 13 – geschossige Hochhäuser auf ca. 15.000 qm
Wieviel zusätzlicher Verkehr? ca. 1500 KFZ pro Tag (Gutachten LK-Argus)
Die vorliegenden Pläne präsentieren, Abriss, Neubau und Überbauung des denkmalgeschützten Bestandes.
7 Neu- und Erweiterungsbauten sollen laut Einführungstext „harmonisch“ ergänzt werden.
Dies ist eine Verdichtung auf bis zu 300% (= ca. 30.000 qm)!!
Derzeit arbeiten etwa 150 Kulturschaffende auf eine Nutzfläche von ca. 10.500 qm
Das schließt auch lautes Gewerbe und durchgehenden Lieferverkehr ein.
DAS PLANUNGSVOLUMEN HAT EINE GRÖSSENORDNUNG VON:
44% = 13200 qm Wohnen
Im Neubau soll hochwertiges Mietwohnen entstehen. Das ergibt bei einem Durchschnitt von 60 qm 220 Wohnungen.
15% = 4500 qm anderweitiges, hochpreisiges Gewerbe und Büroflächen
1,5% = 450 qm Gastro
Gesamt: 18.150 qm neue Nutzung
DEMGEGENÜBER STEHEN:
35% = 10.500 qm Atelier / Werkstattflächen / kunstnahes Gewerbe
3% = 900 qm öffentliche kulturelle Nutzung (Ausstellungsfläche)
1,5 % = 450 qm weitere öffentliche kulturelle Nutzung (Piano Salon Christophori)
Wie im Aufstellungsbeschluss der Bezirksverdnetenversammlung (BVV) vom 09.06.2020 festgelegt, soll der Kulturstandort vollumfänglich gesichert werden.
Die Verdichtung soll behutsam erfolgen, anderweitige Nutzungen (entgegen der kulturellen) sind am Rand des Geländes zu verorten.
Mit den derzeitigen Plänen sind Nutzerkonflikte jedoch vorprogrammiert. Wohnmieter werden mit lärmendem Gewerbe konfrontiert. Die Künstler dagegen befürchten Beschwerden und Unterlassungsklagen speziell bei Abend- und Wochenendarbeit und bei größeren Kulturveranstaltungen.
Die Vorgabe des Aufstellungsbeschlusses der BVV, die kulturelle Nutzung auf dem Gelände zentral zu bündeln, ist bei der aktuellen Planung nicht berücksichtigt worden.
Der Zugang zu den Wohnungen erfolgt über die bestehenden Anlieferzonen und Freiflächen, die bei dieser Baumasse ohnehin zu gering sind. Ein Wohnen in dieser Größenordnung erfordert auch zusätzlich die Schaffung von ca. 800 qm Spielplatzflächen – Wo? In den Anlieferungsbereichen….??
Dem Uferhallen e.V. ist es wichtig, ein zukunftsorientiertes Projekt zu entwickeln, in dem Wohnen und Kultur nicht gegeneinander ausgespielt werden, sondern in einem Gesamtplanerischen Konzept koexistieren.