Sehr geehrter Herr Senator Chialo,
am 10. Januar 2024 eröffneten Sie die Pressekonferenz in der Alten Kantine der Uferhallen mit dem Satz: „Heute dürfen wir gemeinsam feiern.“ Nach erfolgter Unterzeichnung des Generalmietvertrages schien der Kulturstandort Uferhallen für 30 Jahre gerettet und damit auch die Zukunft der 150 Künstler vor Ort.
In wirtschaftlich schwierigen Zeiten setzte Ihre Intervention ein deutliches Zeichen für die Zukunft und initiierte eine modellhafte public private partnership zwischen dem Land Berlin, den privaten Eigentümern und den Nutzern der Uferhallen.
Die angekündigten Kürzungen treffen uns mit voller Wucht und entziehen allen bisherigen Anstrengungen die Grundlage – während gleichzeitig auf dem Hof und in den Gebäuden die Umsetzung des Generalmietvertrages in vollem Gange ist.
Für uns haben die bevorstehenden Kürzungen und die angekündigte Abwicklung der Kulturraum gGmbH unabsehbare Konsequenzen. Wir fragen: Können die politisch Verantwortlichen die konkreten Folgen auch nur annähernd abschätzen? Es drohen nicht nur massenhafte Verluste von Ateliers und Arbeitsräumen, sondern auch einschneidende Ersatzansprüche der Eigentümer.
Herr Chialo, Sie stehen bei uns im Wort! Auf Ihr Versprechen haben wir uns verlassen. Ihr Mut, neue Wege zu beschreiten, darf nicht umsonst gewesen sein. Auf dem Spiel stehen die Existenz und die Zukunft dieses einzigartigen und unersetzlichen Kulturstandorts. Auf dem Spiel steht jedoch auch die Verlässlichkeit einer umsichtigen und nachhaltigen Politik, die Planungssicherheit und Kontinuität gewährleistet.
Kämpfen Sie darum, dass dieses Vertrauen nicht verloren geht! Unser Aufruf schließt die dramatische Sorge um die anderen kulturellen Einrichtungen und Häuser ein. Die Verankerung der Kultur in der Stadtgesellschaft war das erklärte Ziel Ihrer Politik. Der Name Senat für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt ist Programm und Ziel zugleich. Setzen Sie alles daran, diesen Anspruch zu erfüllen!