Weak Art Award 2019

Weak Art Award - Preis für herausragende Leistungen zur Schwächung der Kunst in Berlin
Datum

27.02.2019

Uhrzeit

19:30

Ort

Zentrum für Kunst und Urbanistik (ZK/U)

Jury

Katalin Gennburg, MdA von Berlin, Fraktion DIE LINKE, Sprecherin für Stadtentwicklung, Tourismus & Smart City
Felix Hartenstein, Stadtökonom und Urbanist, TU Dresden, Urbanophil e.V.
Stefan Alber, Bildender Künstler, Uferhallen e.V., Berlin
Heather Allen, Bildende Künstlerin, Berlin

Der Atelierbeauftragte für Berlin im Kulturwerk des bbk berlin informiert:

Die Allianz bedrohter Berliner Atelierhäuser – A(b)BA hat am 27.02.2019 erstmalig den Weak Art Award – Preis für herausragende Leistungen zur Schwächung der Kunst in Berlin vergeben.

Eine unabhängige Jury vergab den Preis in diesem Jahr in zwei Kategorien:

Personen/ Unternehmen/ Institutionen
Mechanismen/ Regelungen
Auf der Grundlage der elf nominierten Fallgeschichten aus der Berliner Stadtgesellschaft vergab die Jury:

Den 1. Preis in der Kategorie Personen/ Unternehmen/ Institutuionen an:

UDO SCHLÖMER für seine Rolle als CEO der Factory Works GmbH im Kontext der Kündigung der Kunst- und Kleingewerbestandorte Atelierhaus POST OST in der Palisadenstraße, sowie des Gewerbehofs Lohmühlenstraße.

Begründung: Herr Schlömer und die Factory Works GmbH erhalten den Preis für Art-Washing und Verschleierung ihrer wahren Absichten im Rahmen des Eigentumserwerbs der beiden Immobilien. In Verhandlungen mit der Mieterschaft des Atelierhauses POST OST e.V. täuschten sie in hinterhältiger Weise Gesprächsbereitschaft über die Entwicklung eines gemeinsamen Bauvorhabens für eine kooperative Nutzung mit dem Künstler*innenkollektiv vor und brachen die Gespräche nach Auszug der Mieter abrupt ab.

Den 1. Preis in der Kategorie Mechanismen/ Regelungen erhielt:

DAS DEUTSCHE GEWERBEMIETRECHT für seine Rolle im Kontext der Entmietung von Kunst- und Gewerbestandorten.

Begründung: Aus Sicht der Jury ist das aktuelle Gewerbemietrecht ein Regelungskatalog, der dazu beiträgt, Künstler*innen und Kleingewerbe aus angestammten Atelier- und Arbeitsräumen zu verdrängen. Der Preis wird vergeben für mangelnden Kündigungsschutz und fehlende Mietobergrenzen für die genannten Gruppen.

Der Jury gehörten folgende Mitglieder an:

Katalin Gennburg, MdA von Berlin, Fraktion DIE LINKE, Sprecherin für Stadtentwicklung, Tourismus & Smart City
Felix Hartenstein, Stadtökonom und Urbanist, TU Dresden, Urbanophil e.V.
Stefan Alber, Bildender Künstler, Berlin
Heather Allen, Bildende Künstlerin, Berlin
Die Preisträger Hr. Schlömer und die Bundesjustizministerin als zuständige Fachministerin für das Gewerbemietrecht waren zur öffentlichen Preisverleihung am 27.02.2019 eingeladen, um den Preis entgegen zu nehmen und auf die Juryentscheidung zu reagieren. Leider ist von den Eingeladenen niemand erschienen.

Mit freundlichen Grüßen

A(b)BA – Allianz bedrohter Berliner Atelierhäuser
c/o Alexander Callsen