Kunst-Plakate im U-Bahnhof Pankstraße machen auf Bedrohung der Uferhallen aufmerksam

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16.12.2020

Autor

Julia Weiss

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„Utopist? Ja klar“, steht auf einem von 20 Plakaten, die in der Nähe der Uferhallen und im U-Bahnhof Pankstraße in Wedding hängen. Damit protestieren Künstler:innen gegen die Baupläne der Investorengruppe Augustus Capital, die das Uferhallen-Gelände 2017 gekauft hatte und neben den dort ansässigen Ateliers Wohnungen bauen will. „Die Plakate sind sehr divers und spiegeln damit die Heterogenität künstlerischer Praxis auf dem Gelände“, sagt die Kuratorin des Projekts Isabelle Meiffert. „Sie verbinden politische Forderungen mit Poesie und entwerfen Utopien für das Areal.“

Mit der Aktion wolle man vor allem Menschen in der Nachbarschaft auf die Situation aufmerksam machen. Zuletzt hatten die Künstler:innen eine eigene Vision für das Gelände entwickelt. Sie wollen einen Teil davon per Erbpachtrecht übernehmen und selbst verwalten. Auf einer Seite wären dann die neuen Wohnungen, auf der anderen die Ateliers. Die neue Uferhallen AG, die für die Investoren mit am Verhandlungstisch sitzt, hält allerdings nichts von diesem Vorschlag und will Ateliers und Wohnungen nebeneinander bauen und so ein hippes Kunst- und Wohnviertel entstehen lassen. Die Künstler:innen fürchten dadurch Gentrifizierung mit steigenden Mieten und Verdrängung.

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